Filmkritik zu #Female Pleasure: Ausbruch aus dem Kloster

Die indische Aktivistin Vithika Yadav gründete die Plattform "Love Matters"
Fünf eindringliche Porträts von Frauen, die die beklemmenden Schranken ihrer Kultur niedergerissen haben.

Es gibt eine globale Weltreligion – und die heißt Patriarchat. Diese immer wieder brennende Einsicht offenbart sich schmerzhaft in sehr dringlich erzählten Porträts von fünf Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen. Sie alle haben sich aus beklemmenden gesellschaftlichen Verhältnissen herausgearbeitet: Deborah Feldman verließ die rigide chassidische Community; die deutsche Nonne Doris Wagner trat nach sexuellem Missbrauch aus dem Kloster aus; Leyla Hussein, deren Genitalien verstümmelt wurden, arbeitet als Menschenrechtlerin; Vithika Yadav setzt sich als Aktivistin einer indischen Vergewaltigungskultur entgegen; und die Manga-Künstlerin Rokudenashiko provoziert mit ihrer Vagina-Kunst die japanischen Behörden. Feinfühlig verwebt die Schweizer Filmemacherin Barbara Miller diese Schicksale zu einem lebhaften Plädoyer für weibliche Selbstbestimmung – und was die Männer dafür tun können.

INFO: D/CH 2018. 97 Min. Von Barbara Miller. Mit Leyla Hussein, Doris Wagner.

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