Filmkritik zu "Ein Königlicher Tausch": Fleisch zum Verheiraten

Kinder und junge Mädchen als Bräute: "Ein Königlicher Tausch"
Erzählerisch unbalanciertes Historiendrama, das von der gnadenlosen Heiratspolitik der europäischen Königshäuser erzählt.

Fleisch zum Verheiraten“ – das sei das Schicksal junger Prinzessinnen im aristokratischen Europa des 18. Jahrhunderts: Im Jahr 1721 tauschen die Königshäuser Frankreich und Spanien zwei Prinzessinnen aus, um mittels Heiratspolitik Frieden zu sichern. Die spanische Infantin wird mit dem französischen Ludwig XV. vermählt: Der König selbst ist elf Jahre alt, seine Braut erst vier – und alle beklagen sich bei Hof, dass auf absehbare Zeit kein Erbe produziert werden kann. Umgekehrt reist eine französische Prinzessin zum spanischen Thronfolger. Immerhin ist sie bereits zwölf und tritt im erzkatholischen Land als rebellischer Teenager auf. In opulenten, sorgfältig ausgestatteten Bildern erzählt Mark Dugain vom königlichen Kindertausch, findet aber keine rechte Balance zwischen aufmüpfigem Coming-of-Age-Drama und gepflegter Geschichtsstunde.

INFO:  BEL/F 2017. 104 Min. Von Marc Dugain. Mit Lambert Wilson, Anamaria Vartolomei.

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