Filmkritik zu "Des Teufels Bad": Melancholie und Mord
Horrorfilm wurde es keiner, sondern ein aufwühlender Historienfilm mit gruseligen Anteilen: Veronika Franz und Severin Fiala, bekannt als heimisches Regie-Duo für Schocker wie „Ich Seh Ich Seh“, verfilmte das tragische Schicksal einer oberösterreichischen Bäuerin zum packenden Frauenporträt. Im Jahr 1750 heiratet Agnes ins Nachbardorf und freut sich auf Familiengründung. Doch ihr Mann begehrt sie nicht und die Schwiegermutter versteht sie nicht. Zwischen großer Einsamkeit, unerfülltem Kinderwunsch und religiösem Wahn, spitzt sich der Zustand der jungen Frau zu: Sie befindet sich in „des Teufels Bad“. Heute würde man Depression dazu sagen.
Anja Plaschg, profiliert als Musikerin Soap&Skin, verkörpert die unglückliche Agnes, die zur Täterin wird, nicht nur hingebungsvoll, sondern schrieb auch die intensive Filmmusik. An ihrer Seite überrascht David „Dave“ Scheid in seiner ersten „ernsthaften“ Rolle als gutmütiger, aber überforderter Ehepartner. Kameramann Martin Gschlacht lieferte naturgewaltige Bilder und erhielt den Silbernen Bären der Berlinale (der KURIER berichtete).
INFO: Ö/D 2024. 121 Min. Von Veronika Franz und Severin Fiala. Mit Anja Plaschg, David Scheid.
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