Filmkritik zu "Der Passfälscher": Mit falschem Ausweis zum Nazi-Tanzabend

Riskantes Spiel: Louis Hofmann (re.) als Cioma Schönhaus mit Jonathan Berlin in "Der Passfälscher"
Ein Berliner Jude täuscht mit gefälschtem Ausweis seine Nazi-Umgebung. Anrührendes Drama nach wahren Begebenheiten.

 Gute Fälschungen sind wie kleine Kunstwerke: Cioma Schönhaus, deutscher Jude in Berlin von 1942, hat sich auf Täuschung spezialisiert. Der geniale Passfälscher wendet die Fertigkeit der Irreführung auf sein gesamtes Leben an: Während seine jüdische Umgebung – inklusive seiner Familie – deportiert wird, mischt er sich mit falschen Ausweisen frech unter das Nazi-Volk, besucht „arische“ Tanzveranstaltungen und beginnt eine leidenschaftliche Liebesaffäre.

Der echte Cioma Schönhaus veröffentlichte seine nonchalanten Lebenserinnerungen 2004. Unter der uninspirierten Hand der deutschen Regisseurin Maggie Peren verkommen seine haarsträubenden Abenteuer aber zum braven Rührstück mit einem glatten Helden.

INFO: D/LUX 2022. 116 Min. Von Maggie Peren. Mit Louis Hofmann, Jonathan Berlin.

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