Filmkritik zu "Der Palast des Postbosten": Traumhaus nach Postkartenmotiven

Jacques Gamblin als Postbote Cheval vor seinem Palast
Wortkarger Briefträger baut zum Gelächter seiner Umgebung das „Palais idéal“

Heute gilt sein Traumpalast als französisches Denkmal der „naiven Architektur“, zu seinen Lebzeiten aber wurde er lange ausgelacht. Der Briefträger Joseph Ferdinand Cheval marschiert nicht nur jeden Tag 32 Kilometer entlang der Drôme im Südosten Frankreichs; seit 1879 baute er, zum Gespött der Dorfbewohner, 33 Jahre lang an einem Steinpalast für seine Tochter Alice. Der „Palais idéal“, inspiriert von exotischen Postkartenmotiven, wurde besonders von den Surrealisten gefeiert.

Regisseur Nils Tavernier erzählt die Geschichte des Postboten – exzellent mit hintergründigem Humor gespielt von Jacques Gamblin – als verhaltenes Drama eines Eigenbrötlers, der seinen Lebenstraum mithilfe seiner hingebungsvollen Ehefrau erfüllt.

INFO: F 2018. 105 Min. Von Nils Tavernier. Mit Jacques Gamblin, Laetitia Casta.

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