Filmkritik zu "Cops": Elite-Polizist streift an Gewaltgrenze

Müssen sich bewähren: Laurence Rupp und Anna Suk in "Cops"
Schnittiger Thriller um Laurence Rupp als WEGA-Polizist, der sein schlechtes Gewissen mit Testosteron bekämpft.

Was macht einen guten Polizisten aus?

In Zeiten der forcierten Neurekrutierung österreichischer Sicherheitsbeamter eine wichtige Frage, die das muskelschwere Drama „Cops“ von Stefan A. Lukacs aka Istvan mit einem zügig erzählten Thriller beantwortet.

Bereits Lukacs’ Kurzfilm „Void“ erzählt von der Misshandlung des Asylwerbers Bakary J. durch einen WEGA-Beamten. Im Langfilm-Debüt stehen die grimmigen Einsatzmethoden der Sondereinheit im Mittelpunkt.

Die psychologisch feine Klinge ist Istvans Stärke nicht, stattdessen geht es reißerisch, mit Hang zum Plakativen zur Sache. Man sieht förmlich, wie der Regisseur seinen ersten „Tatort“ dreht.

Laurence Rupp als auftrainierter Elite-Beamter mit Trauma-Erfahrung hält das schnittig erzählte Polizisten-Porträt souverän im Kern zusammen. Nachdem er bei einem Einsatz einen Unbewaffneten erschossen hat, versucht er, mit geballter Testosteronladung sein aufmuckendes Gewissen zu beruhigen. Doch sein gesteigerter Männlichkeitswahn streift bald an der Gewaltgrenze.

Roland Düringer spielt übrigens den lässigen Vater des verbissenen Jungpolizisten. „Die Welt ist kein Actionfilm“, erklärt er seinem Sohn, der doch selbst so gern ein Action-Held wäre.

INFO: Ö 2018. 92 Min. Von Stefan A. Lukacs. Mit Laurence Rupp, Anton Noori, Anna Suk, Roland Düringer.

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