Filmkritik zu "Broker": Ein Auto voller Lügner mit Baby an Bord

„Parasite“-Star Song Kang-ho (li.) als Kleinganove, der weggelegte Babys an kinderlose Paare verhökert: „Broker“ von Kore-eda
Zwei Kleinganoven verlieben sich in das Baby, das sie verkaufen wollen: Ein Wohlfühl-Film vom japanischen Regiemeister Kore-eda ("Shoplifters")

Eines der Lieblingsthemen des japanischen Meisterregisseurs Kore-eda Hirokazu ist die Familie. Und zwar nicht die übliche Aufstellung von Papa-Mama-Kind, sondern jegliche Form von Patchwork-Family. In „Shoplifters“, seinem bisher größten Erfolg sowohl bei der Kritik (Goldene Palme, Oscarnominierung) als auch an den Kinokassen, erzählt er von einer „Großfamilie“ am Rande der Gesellschaft. Allerdings sind es weniger die Blutsbande, die eine familiäre Gruppe von Menschen zusammenhält, als vielmehr deren kleinkriminelle Unternehmungen.

Auch in „Broker“ verbindet Kore-eda sein Interesse für Familie mit gewohnt zartem Gespür für gesellschaftliche Außenseiter. Während er mit seiner Sozialkritik in „Shoplifters“ noch die japanische Regierung verärgerte, drehte er nun erstmals in Südkorea – und mit den großen Stars des Landes.

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