Filmkritik zu "Black Panther - Wakanda Forever": Im Zeichen des Verlusts

Letitia Wright (re.) als Prinzessin Shuri trauert um ihren toten Bruder
Ryan Cooglers „Black Panther: Wakanda Forever“ trauert um Chadwick Boseman: Melancholisch-unterhaltsame Fortsetzung

Black Panther ist tot. Der US-amerikanische Schauspieler Chadwick Boseman ist gestorben – und mit ihm T’Challa, bahnbrechender schwarzer Superheld und Herrscher von Wakanda. Auch das Marvel-Studio trauert:

In den Buchstaben seines Logos leuchtet gedämpft  Bosemans Bild als Black Panther im Vorspann. Stark im Zeichen seines Verlusts entfaltet sich  melancholisch eine herzergreifende Handlung, die vom Prozess der Trauer ebenso erzählt wie von den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem afrofuturischen Reich Wakanda und der Unterwasser-Nation Talokan.

Der Anführer, ein Fischmann namens Namor, hat an seinen Fersen kleine Flügelchen befestigt, die ihn messianisch aus den Tiefen des Meeres aufsteigen lassen, ehe er sich kämpferisch auf seine Gegner stürzt. Zuerst jedoch sucht er in der Führungsriege Wakandas, vertreten von T’Challas trauernder Schwester, Prinzessin Shuri (Letitia Wright), einen Verbündeten. Sein Atlantis, bewohnt von  einer Art   kriegerischen Unterwasser-Mayas, erscheint als wundersames  Reich am Grunde des Meeres. Regisseur Ryan Coogler führt die  neue, blaue  Welt, inspiriert von archaischen, Mesoamerikanischen Zivilisationen, mit großem Schauwert ein, ehe er  wieder in dem  goldenen Wakanda oder auf dem Campus einer amerikanischen Elite-Uni an Land geht. Ein durchgehend weiblich besetztes Ensemble brilliert in abwechslungsreich inszenierten  Kampfszenen, temporeiche Actionsequenzen alterieren mit gefühlvollen, leisen Passagen.


Angela Bassetts Auftritte als Königin Ramonda haben Shakespeare’sche Wucht, Lupita Nyong’o als  Nakia beweist  kombattante   Stärke und Letitia Wright als Shuri entwickelt sich von der   trotzig-trauernden  Königstochter –  zur umsichtigen Kriegerin.

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