Filmkritik zu "Aquaman": Spektakel geht die Luft aus

Jason Momoa ist "Aquaman"
Weniger öd als der Vorgänger "Justice League", kommt DC-Superheld "Aquaman" überlang, aber mit etwas Witz daher.

Schon möglich, dass „ Aquaman“ in der düsteren Welt der DC-Comics, etwa im Vergleich zu dem öden „Justice League“, weniger schwerfällig und – mit Jason Momoa in der Titelrolle – überraschend gewitzt daher kommt. Aber kurzweilig wie „Wonder Woman“ ist „Aquaman“ trotzdem noch lange nicht. Und nachdem sich sein testosterongeschwängertes Abenteuer im verwaschenen Unterwasser-Neon-Look weit über zwei Stunden hinzieht, geht einem dazwischen einfach die Luft aus.

Zugegeben, Willem Defoe als Reiter auf einem Hai sieht irgendwie witzig aus. Auch die für die Wasserschlacht fixfertig gesattelten Seepferdchen gefallen dem Auge. Doch endlose Rückblenden über das – schnarch – Schicksal der mythischen Stadt Atlantis strapazieren die Aufmerksamkeit über die Maßen, zumal auch die Spezialeffekte des Untergangsszenarios seltsam trashig daher kommen. In der etwas jüngeren Vergangenheit – 1985 – geht Nicole Kidman als eine Art weißhaarige Badenixe an Land (eigentlich ist sie die Königin von Atlanta) und verliebt sich in einen Leuchtturmwärter. Resultat dieser verbotenen Liebe ist der bärige Aquaman, der die verfeindeten Welten zu Wasser und zu Land miteinander versöhnen soll. Seine Mutter und eine rothaarige Meerjungfer namens Mera müssen Aquaman mühsam zu seiner Mission als Weltenretter – „You are a born leader!“(die Dialoge lassen zu wünschen übrig) – und zum großen Finale überreden.

INFO: AUS/USA 2018. 123 Min. Von James Wan. Mit Jason Momoa, Amber Heard, Nicole Kidman.

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