Nina Hoss in "Zikaden": Ein Leben zwischen Monotonie und Krise

Zwei Frauen stehen im Freien, im Profilansicht.
Nina Hoss und Saskia Rosendahl als zwei sehr unterschiedliche Frauen umkreisen einander in einem kühlen Drama von Ina Weisse: "Zikaden"

Zwei Frauen, zwei Welten: Isabell ist fast 50, erfolgreiche Immobilienmaklerin und kinderlos. Anja ist jung, unstet und Alleinerzieherin. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, treffen einander aber zufällig auf einer Brücke mitten in der Provinz in Brandenburg. Anja wohnt dort im Dorf, Isabell betreut das teure Ferienhaus ihrer pflegebedürftigen Eltern. Beide Frauen sind von ihrem Leben erschöpft und rauchen gemeinsam eine Zigarette.

Unausgesprochene Familienkonflikte unterfüttern das kühle, elliptisch erzählte Drama von Ina Weisse. In hingetupften Szenen, die viele Leerstellen lassen, skizziert sie die Lebensentwürfe zweier Frauen in einem Zustand zwischen Monotonie und Krise.

Isabell ist rund um die Uhr mit ihren Eltern beschäftigt (die von den Eltern der Regisseurin dargestellt werden) und kann sich nicht aus dem Schatten des übermächtigen Vaters befreien. Auch die Beziehung zu ihrem Mann liegt im Argen.

Anja wiederum muss aufgrund ihrer prekären Jobs ihre kleine Tochter weitgehend sich selbst überlassen.

Nina Hoss und Saskia Rosendahl verkörpern ihre unterschiedlichen Frauentypen mit behutsamer Zurückhaltung. Nicht immer ist schlüssig, was die beiden eigentlich verbindet. Immer klar jedoch leuchten die Bilder von Weisses toller Kamerafrau Judith Kaufmann.

INFO: D/F 2025. 99 Min. Von Ina Weisse. Mit Nina Hoss, Saskia Rosendahl, Vincent Macaigne.

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