Filmkritik zu "Welcome Home Baby": Unheimliche Heimat in der österreichischen Provinz

Julia Franz Richter kehrt zurück: „Welcome Home Baby“.
Judith hat ein Haus geerbt. Mitten in einem Kaff in der österreichischen Provinz, von ihrem Vater, der sie als Kind weggeben hat. Judith lebt mit ihrem Mann Ryan in Berlin und arbeitet als Notärztin. Für sie ist der Fall klar: Mit Ryan einen Abstecher nach Österreich machen, die alte Bude schnell verkaufen und nach Berlin zurückkehren.
Andreas Prochaska, Regisseur von Heimat-Horror („In 3 Tagen bist du tot“) und Heimat-Western („Das finstere Tal“), ist mit „Welcome Home Baby“ wieder im Schocker-Fach gelandet. Die Dorfbewohnerinnen, die Judith übertrieben freundlich empfangen, haben etwas Vampiristisches in ihrer Herzlichkeit – allen voran Gerti Drassl als Tante Paula: Ihr unheimliches Lächeln pendelt sich zwischen monströs und lüstern ein. Julia Franz Richter ist superb als resolute Julia, deren Wahrnehmung von traumatischen Kindheitserinnerungen zunehmend vernebelt wird. Prochaska spart nicht mit visuell eindrucksvollen Gruselelementen; ihre Schauwerte überstrahlen die etwas löchrige Handlung.
INFO: Ö 2025. 115 Min. Von Andreas Prochaska. Mit Julia Franz Richter, Gerti Drassl.
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