Der neue "Superman": Superheld mit Herz und Hund

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James Gunn („Guardians of the Galaxy“) sorgt für einen humorvollen Neustart. David Corenswet ist im turbulenten Actiongetümmel ein sympathischer Superheld.

Superman fliegt wieder. Im Windschatten seines ersehnten Erfolgs hoffen die DC-Studios auf einen tüchtigen Aufschwung im neuen DC-Universum. Bislang haben Henry Cavill als Superman, Ben Affleck als Batman und Gal Gadot als Wonder Woman das Medienfranchise des sogenannte DC Extended Universe bevölkert. Doch nun steht ein sanftes Reboot an.

Maßgeblich für den Aufbruch in die neue Ära ist Regisseur James Gunn. Er sorgte mit Marvels intergalaktischer Spaßgruppe „Guardians of the Galaxy“ für rundum gute Laune, wechselte aber nach einigem Hin und Her von Marvel zu DC – also quasi von Rapid zu Austria. Gemeinsam mit Peter Safran hat er nun in den DC-Studios das Sagen.

Zudem ist James Gunn der Humorist unter den Sci-Fi–Regisseuren, vor allem im Gegensatz zu dem düsteren Kollegen Zack Snyder, der seinen „Mann aus Stahl“ mit tödlicher Ernsthaftigkeit beschwert hatte.

Nicht so James Gunn: Mit seiner erfrischenden Neuauflage von „Superman“ beweist er ein gutes Händchen – für die Comic-Auskenner ist der Film gelungenes Fanservice, für Neueinsteiger bietet er unterhaltsam packendes Popcorn-Kino.

Sein Superman ist zwar von Berufs wegen Superheld, in erster Linie aber ein netter, optimistischer Zeitgenosse, der im Zweifelsfall auch ein Eichhörnchen rettet.

David Corenswet, Netflix-Abonnenten aus Serien wie „The Politician“ und „Hollywood“ geläufig, spielt seinen Superhelden mit dem treuherzigen Blick eines Welpen und fällt gleich in der ersten Szene krachend vom Himmel. Mit letzter Kraft kann er gerade noch einen Pfiff ausstoßen und Superhund Krypto herbeirufen – einen weißen Terrier mit rotem Umhang, der ihm japsend auf die ächzende Brust springt.

„Du hast einen Hund?“

Da ist sogar Supermans Freundin Lois Lane verblüfft.

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Rachel Brosnahan als Lois Lane mit Clark Kent (re.) aka Superman (David Corenswet)

Rachel Brosnahan („The Marvelous Mrs. Maisel“) als kompetente Journalistin steht Supermans bürgerlicher Büro-Existenz als Clark Kent bewährt zur Seite und greift auch sonst helfend ins Geschehen ein.

#Supershit

Denn Supermans ewiger Gegner, der glatzköpfige Tech-Milliardär Lex Luthor, verfolgt ihn nicht nur online mit affigen Trolls, die unter #Supershit Lügen über Superman verbreiten. Luthor (maliziös: Nicholas Hoult) will „den Ausländer“ gänzlich aus dem Weg räumen und sorgt für turbulente Actionszenen an zahlreichen Erzählfronten.

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Superman und sein großer Widersacher Lex Luthor (Nicholas Hoult)

So kommt etwa ein dickhäutiges Kaiju-Monster zum Einsatz, dem Supermans Helfer Mister Terrific, Hawkgirl und Green Lantern aus der „Justice Gang“ die Pupille einschlagen wie ein Kirchenfenster. Auch ein Riss im Universum tut sich auf und droht die Stadt Metropolis in Stücke zu reißen. Schon kippen die Hochhäuser wie Streichholzschachteln um, 3D-Effekte wirbeln einen Backenzahn in den Zuschauerraum. Trotz dieses erfrischenden Neustarts wird sich erst weisen, ob das superheldenmüde Kinopublikum mitzieht. „Supergirl“, der als nächstes angekündigte Film des Franchises, wartet schon.

INFO: USA 2025. 129 Min. Von James Gunn. Mit David Corenswet, Rachel Brosnahan. 

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