Filmkritik zu "Kontinental '25": Dauerkrise aus der iPhone-Perspektive

Eine Frau im Park.
Der rumänische Regisseur Radu Jude treibt eine junge Gerichtsvollzieherin mit Schuldgefühlen durch die Stadt.

Eine resolute Gerichtsvollzieherin namens Orsolya wird angewiesen, einen Obdachlosen im transsilvanischen Cluj aus dem Keller eines Wohnhauses zu verweisen. Doch dieser zieht es vor, sie an den Heizrohren zu strangulieren. Die unvorhersehbaren Ereignisse werfen Orsolya komplett aus der Bahn.

Geplagt von Schuldgefühlen und inneren Zweifeln zieht sie durch die Stadt und konfrontiert ihre Umgebung mit den neoliberalen Entwicklungen des heutigen Rumäniens. In teils wüsten Begegnungen unter anderem mit ihrer Mutter, einem Priester und einem Ex-Studenten (inklusive betrunkenem Sex im Park) entwirft der rumänische Regisseur Radu Jude das kritische Bild einer zerrissenen Gesellschaft in der Dauerkrise – aufgenommen mit einem wackeligen iPhone und angetrieben von Wut. 

INFO: RUM 2025. 109 Min. Von Radu Jude. Mit Eszter Tompa, Gabriel Spahiu.

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