Filmkritik zu "How To Make a Killing": Alibi im Swingerclub
Wohin mit den Millionen? Franck Dubosc und Laure Calamy als Ehepaar.
Im Jura gibt es keine Bären. Das weiß jeder, der dort in der verschneiten Dorfgemeinschaft wohnt. Umso größer der Schock, als plötzlich ein brüllender Meister Petz auftaucht. Eine fatale Kettenreaktion ist die Folge. Zuerst geht ein Drogendeal schief. Dann verliert Michel, der Besitzer einer Tannenbaumfarm, die Kontrolle über sein Auto und knallt in einen geparkten Wagen. Noch zwei Tote. Aber nicht nur das: Im Kofferraum findet sich eine Tasche mit zwei Millionen Euro. Dass sich unter den tragischen Ereignissen eine Komödie verbirgt, wird schnell klar. Spätestens auf der Polizeiwache: Dort führt ein überforderter Gendarm die Geschäfte, unterstützt von einer Kollegin mit Schnupfen. Es gibt sogar eine Gefängniszelle, allerdings ohne Schlüssel.
Michel, der Tannenbaumfarmer, ist nicht nur der zögerliche Held dieser schwarzen Komödie, sondern auch ihr Regisseur. Er heißt Franck Dubosc und hat sich mit romantischen Komödien wie „Die Samba-Theorie“ hervorgetan. Mit „How To Make a Killing“ schlägt er eine neue Tonart an, die in Richtung des blutigen „Fargo“-Humors der Coen-Brüder deutet. Allerdings lässt es Dubosc bei ein paar Gewaltausbrüchen bewenden. Die meiste Zeit ist er damit beschäftigt, ein liebevoll-komisches Provinzporträt seiner schrulligen Hauptfiguren zu zeichnen. Viel Unterstützung bekommt er von dem belgischen Comedy-Spezialisten und „Man beißt Hund“-Satiriker Benoit Poelvoorde. Als Major Roland steht der geschiedene Dorfpolizist und gestresste Alleinerzieher immer mit einem Bein in der Nähe eines Fettnäpfchens, lässt die meiste Zeit aber sein goldenes Herz schlagen.
Dobosc spielt seinen Tannenbaumverkäufer und unfreiwilligen Drogendealer-Killer mit der komischen Verzweiflung eines Mannes, der im Lotto gewonnen hat und nicht weiß, was er mit so viel Geld anfangen kann. Und mit all den Leichen. Außerdem plagt ihn das schlechte Gewissen. Zum Glück hat er mit Cathy, gespielt von der gewitzten Laure Alamy, eine patente Ehefrau an der Seite. Gemeinsam googeln sie, wie man am besten Leichen verschwinden lässt. Und als Alibi für die fragliche Todesnacht sucht sich das brave Spießerpärchen ausgerechnet einen Swingerclub aus.
INFO: F 2024. 113 Min. Von und mit Franck Dubosc. Mit Laure Calamy.
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