Filmkritik zu "Grüße vom Mars": Die beruhigenden Farben des Weltalls

46-215044681
Ein autistischer Bub verliert seinen gewohnten Alltag und lenkt sich mit einer Mission zum Mars ab.

Von Gabriele Flossmann

Der 10-jährige Tom ist Hobbyastronom. Er liebt das Weltall, rechte Winkel und die Farbe Blau. Rot mag er gar nicht. Bald wird die Ursache dieser Eigenheiten klar: Tom ist Autist und braucht deshalb mehr Struktur im Leben – und beruhigende Farben. Als seine Mutter – eine Journalistin - für vier Wochen nach China geschickt wird, gerät Toms Alltag durcheinander. Vor allem, weil er mit den älteren Geschwistern zu den Großeltern in die „Pampa“ ziehen muss.

Dort ist die Welt chaotischer und vor allem auch „röter“ als gewohnt. Zur inneren Ablenkung bereitet sich Tom auf ein Ziel vor, das größer ist als die beengende Welt bei den Großeltern: auf eine Mission zum Mars. Dadurch lernt Tom, über sich hinaus zu wachsen – und dass Rot auch Lila sein kann, wenn man seine Perspektive ändert. Er findet seinen eigenen Weg, um Struktur im Chaos zu entdecken und zu erkennen, dass Menschen mit Einschränkungen besondere Begabungen haben können. Dabei helfen Tom die Selbstverständlichkeit und die Normalität, mit der die Verwandten mit seinen Eigenheiten umgehen. Die Handlung wird zwar nicht durchgehend schlüssig erzählt, was aber durch optische Ideen weitgehend wettgemacht wird. Netter Familienfilm.

INFO: 85 Min. Von Sarah Winkenstette. Mit Theo Kretschmer, Lilli Lacher.

Kommentare