Filmkritik zu "Frau aus Freiheit": Untauglich wegen Nagellack

Eine Frau mit Mütze und Winterkleidung blickt nach oben.
Emphatisches Porträt einer Transfrau, die in der polnischen Provinz um ihre persönliche Freiheit kämpft

Als der junge Andrzej in der polnischen Provinz der 70er-Jahre zur Stellung muss, wird er als untauglich eingestuft. Warum? Weil er seine Zehennägel lackiert hat.

Eigentlich ein Glück, für den jungen Mann jedoch nur ein Meilenstein eines leidvollen Weges: Von Geburt an fühlt sich Andrzej als Frau, gefangen in einem Männerkörper. Zuerst ignoriert er diese Tatsache, heiratet seine Jugendliebe und zeugt einen Sohn. Der Arzt empfiehlt Testosteron-Spritzen, um die männlichen Hormone aufzupeppen. Doch Andrzej kämpft darum, als Transfrau Aniela ihre persönliche Freiheit zu finden.

Mit zarter Hand und in warmen Farben porträtiert das Regie-Duo Małgorzata Szumowska und Michał Englert eine schmerzvolle Selbstfindung vor dem Hintergrund politischer Veränderungen, emphatisch erzählt und eindringlich gespielt. 

INFO: PL/SWE 2023. 132 Min. Von Małgorzata Szumowska und Michał Englert. Mit Małgorzata Hajewska, Joanna Kulig.

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