Filmkritik zu Slasher-Horror "Black Phone 2": Das Telefon läutet wieder

Am Telefon: Mason Thames als Finney (li.) und Ethan Hawke hinter der Teufelsmaske.
Wenn das Klingeln der Kinokassen allzu laut wird, wachen selbst die Toten wieder auf. Nachdem der düstere Achtzigerjahre-Horror „The Black Phone“ beinahe das Zehnfache seiner Produktionskosten eingespielt hat, war klar: Eine Fortsetzung muss her. Zwar wurde der Serienkiller „Grabber“ – der nette Ethan Hawke hinter einer gruseligen Teufelsmaske – bereits erfolgreich mit einer Telefonschnur erwürgt. Doch der Greifer meldet sich aus dem Jenseits zurück. Diesmal hat es der Kindermörder auf die Schwester von Finney abgesehen, jenes Teenagers, der den Horror aus der Schockerschmiede Blumhouse von 2021 überlebte.
Finney hat sein Trauma allerdings noch längst nicht überwinden, sondern hält es sich prügelnd und kiffend vom Leib. Seine Schwester Gwen hingegen ist im Besitz telepathischer Fähigkeiten und wird von Träumen geplagt. Jede Nacht – wir befinden uns im Jahr 1982 – erscheinen ihr die Opfer des Greifers und legen Fährten zu einem Ferienlager.
Freddy Krueger
Regisseur Scott Derrickson beschwört Gwens gruselige Albträume im körnigen Vintage-Look von Super-8-Filmen und erzeugt mit einem Soundtrack von Pink Floyds „The Wall“ atmosphärisches Eighties-Feeling mit „Poltergeist“-Vibes. Außerdem bedient er sich großzügig an Slasher-Klassikern wie „Nightmare – Mörderische Träume“, in denen Freddy Krueger mit blutigen Scherenhänden die Träume von Teenagern durchschnitt.
Auch Gwen sollte besser nicht einschlafen. Kaum fallen ihr die Augen zu, taucht auch schon die rachsüchtige Teufelsmaske auf. Um dem Terror ein Ende zu machen, besucht Gwen mit Bruder Finney und einem Freund schließlich das verschneite Ferienlager, wo bereits ihre Mutter vor ihrem Selbstmord arbeitete. Wenn dann der Killer wie ein mörderischer Hockey-Spieler über den zugefrorenen See fetzt, unter dessen Eisdecke die Kinderleichen lauern, kommt es zum atemberaubenden Showdown. Doch keine Sorge: Das Telefon läutet wieder.
INFO: USA/Kan 2025. 114 Min. Von Scott Derrickson. Mit Mason Thames, Ethan Hawke.
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