Filmkritik zu "Bibi Blocksberg - Das große Hexentreffen": Hexen exen! Hex-hex!
Stiftet Chaos beim Hexentreffen: Nala als Bibi Blocksberg
„Hexen gibt es doch“, versprach die erste Folge der Hörspielserie „Bibi Blocksberg“, die am 4. August 1980 auf Sendung ging. Erfunden von der österreichisch-britischen Autorin Elfie Donnelly, verteidigt Junghexe Bibi Blocksberg seitdem erfolgreich ihre magische Existenz (nicht nur) in den deutschsprachigen Kinderzimmern.
Unzählige Hörspiele, Bücher, Animationsserien, zwei Live-Action-Kinofilme später – und nicht zu vergessen: das Spin-off „Bibi & Tina – Die Serie“ auf Amazon, plus fünf weitere Kinofilme – ist das Franchise längst nicht auserzählt. Mit bewährter Zauberhand legt „Die Schule der magischen Tiere“-Regisseur Gregor Schnitzler nun den Grundstein zu einer neuen „Bibi Blocksberg“-Filmreihe für ein jüngeres Publikum.
Wieder wohnhaft im heimischen Neustadt, kämpft Bibi Blocksberg mit den Anforderungen des schnöden Schulunterrichts und verwüstet in der Chemiestunde versehentlich das Klassenzimmer. Mit einem bewährten „Hex-hex!“ lassen sich zwar die herumfliegenden Zettel wieder zu Stapeln zaubern, trotzdem kommen Bibi und ihre Freundin Schubia zum Hexentreffen auf dem Blocksberg zu spät. Dort soll über allgemeine Hexenregeln abgestimmt werden, was Hexe Servera zum Anlass nimmt, strengere Verhaltensmaßnahmen für die Hexenjugend zu fordern.
Heike Makatsch als böse, graue Hexe: "Bibi Blocksberg - Das große Hexentreffen".
Österreich-Export
Wer genau hinschaut, erkennt in der österreichischen Co-Produktion heimischen Schauspiel-Export wie Robert Palfrader: Als „Bürgermeisterchen“ mit Melone auf dem Kopf sieht er aus wie ein Wiener Fiakerkutscher, der sich nach Neustadt verirrt hat. Heike Makatsch wiederum lässt als intrigante Hexe in Grau ihre Internatszöglinge im Innenhof des Akademischen Gymnasiums wie in der Kaserne exerzieren. Zwischendurch schauen Maria Happel und Sophie Rois als Althexen zu tief ins Schnapsglas („Hexen exen!“) und kleben kichernd am Plafond.
Hexen exen: Rosalie Thomass (li), Maria Happel und Sophie Rois (re.) als Althexen haben viel zu Lachen.
Geübt in der Kunst des magischen Erzählens, taucht Regisseur Schnitzler seine Bilder in manchmal allzu schwefelig-gelbe Märchenfarben, während die wackeligen Spezialeffekte weniger mit Illusionscharakter als mit Old-School-Charme bestechen. Doch man nehme temperamentvolle Junghexen, die mit beschwingtem Gesang und Tanz punkten, mische sie mit gut gelaunten Althexen, und – Hex-hex! – fertig ist ein rundum unterhaltsames Family-Musical.
INFO: D/Ö 2025. 89 Min. Von Gregor Schnitzler. Mit Nala, Heike Makatsch.
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