Filmkritik "Anselm": Ein Denkmal für den Fabrikanten der Erinnerung

Filmkritik "Anselm": Ein Denkmal für den Fabrikanten der Erinnerung
Wim Wenders ehrt den Künstler Anselm Kiefer mit einer bildgewaltigen, aber stilistisch unentschlossenen Doku.

„Der Mythos ist eine Art, Geschichte zu begreifen – auf andere Weise als die rationale Art“, sagt Anselm Kiefer in einem Segment von Wim Wenders’ bildgewaltiger Doku, in der sonst nicht so viel geredet wird.

Seit den 1960ern schichtet Kiefer nun schon Mythen und historische Zeugnisse übereinander, in Bildern, Skulpturen und Installationen, die immer größer und wuchtiger wurden. Wie enorm Kiefers Kunstfabrik ist, in der mithilfe von Flammenwerfern, Kränen und Gabelstaplern „Gemälde“ entstehen, ist eine Erkenntnis des Films, der in seiner Mischung von TV-Archivbildern, nachgestellten Lebensepisoden des Künstlers und dem Schwelgen in (realen wie gemalten) Landschaftsbildern stilistisch etwas uneinheitlich wirkt.

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