Filmfestival Cannes: Nazi-Familienidylle im Schatten von Auschwitz

Fröhliches Baden am Fluss vor schauriger Todeskulisse: „The Zone of Interest“
Der britische Regisseur Jonathan Glazers lieferte mit seiner kalten Holocaust-Studie „The Zone of Interest“ eine Sensation

Endlich weiß man wieder, warum man eigentlich in Cannes ist: Um weltbestes Kino zu sehen. Bislang spielten sich die Höhepunkte eher auf dem roten Teppich ab (Harrison Ford! Cate Blanchett!), doch zum Wochenende hinlegte der Wettbewerb des (verregneten) Filmfestivals einen Zahn zu. Eine cinephile Sensation lieferte der britische Regisseur Jonathan Glazer mit „The Zone of Interest“, einer unterkühlten, losen Verfilmung des gleichnamigen Romans von Martin Amis.

Jonathan Glazer gehört zu jenen Regisseuren, die sich mit jedem Film selbst überraschen. Seine Karriere begann er mit Musikvideos; dann unterhielt er sein Publikum mit der Gangsterkomödie „Sexy Beast“, ließ Nicole Kidman in „Birth“ an die Wiedergeburt ihres toten Ehemanns glauben und schickte Scarlett Johansson als Alien durch seine Sci-Fi-Dystopie „Under the Skin“.

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