„Es muss eine Beziehung da sein“: Fotograf Sepp Dreissinger über sein Werk

„Es muss eine Beziehung da sein“: Fotograf Sepp Dreissinger über sein Werk
Er schuf über Jahrzehnte hinweg Porträts von Größen des künstlerischen und literarischen Lebens. Nun legte er sein bisher umfassendstes Buch vor

„So nebenbei geschieht das Außerordentliche“. Das Zitat der Schriftstellerin Elfriede Gerstl findet sich am Beginn des mehr als 450 Seiten starken Buchs, aus dem die Essenz dessen, was Österreichs Kultur- und Geistesleben ausmacht, förmlich herauszudampfen scheint.

Das liegt zum einen an den Persönlichkeiten, die da zu sehen sind: Von H. C. Artmann bis Joe Zawinul, von Burgschauspieler Johann Adam Oest bis zum Künstler Franz West, von Friederike Mayröcker bis Hilde Spiel finden sich viele prägende, teils schon lange verstorbene Menschen in den Bildern des Fotografen Sepp Dreissinger in einer Form wieder, die sie sofort präsent, im buchstäblichen Sinne gegenwärtig, erscheinen lässt.

Diese Präsenz, das wird beim Ansehen der Bilder aus knapp 50 Jahren deutlich, hat aber nichts mit der Prominenz der Abgebildeten zu tun oder mit dem nostalgischen Gefühl, das sich angesichts mancher inzwischen gealterter Figuren ebenso einstellt: Es scheint vielmehr so, als habe Dreissinger die Konzentration, das Denken und den Geist, der das Tun dieser Menschen im Literarischen oder Künstlerischen auszeichnet, fotografisch festhalten können.

Kommentare