Dieser Jonathan, der findet, man soll sich den Gezeiten des Lebens hingeben, anstatt gegen sie anzukämpfen, sprich: zu arbeiten. Zwölf Szenen beschreibt die Neuseeländerin Katerine Mansfield (1888–1923), Großmeisterin der modernen Kurzgeschichte, in ihrer berühmten Erzählung „In der Bucht“, in der das Meer die widersprüchlichen Stimmungslagen wie Ebbe und Flut vorgibt. Viel passiert hier nicht, es geht um Atmosphäre.
Anders ist das bei der 1948 in Palma de Mallorca geborenen Carme Riera. Die Erzählungen, die im Band „Und ich lass dir das Meer als Pfand“ versammelt sind, haben überraschende Wendungen. Mädchen verschwinden und wenn’s regnet, riecht’s nach Meer und Rosen.
Constance Fenimore Woolson (1840–1894) stammte aus New Hampshire, war eine Großnichte James Fenimore Coopers und eine der bekanntesten Autorinnen ihrer Zeit, obwohl schreibende Frauen damals mit viel Gegenwind zu kämpfen hatten. Heute ist ihr Ruhm verblasst. Zu Unrecht. Ihre realistischen Erzählungen gehen tief. Schauplatz ihrer „Skizzen des Südens“ ist Florida, der exotischste Punkt Nordamerikas, geprägt von Einwanderergeschichten.
Elinor Mordaunt (1872–1942) stammte aus Nottinghamshire, wanderte nach Australien aus, schrieb Reiseberichte, man verglich sie mit Joseph Conrad. So ähnlich klingt auch „Das Herz eines Schiffs“. Aufregend!