Ende der Zeitzeugenschaft: Inszenierte Erinnerung an den Holocaust

Theresa Martini verwandelt sich in Inge Ginsberg – und am Ende der Performance wieder zurück
In Wien und Linz geht man der Frage nach, wie die Auseinandersetzung mit dem Holocaust lebendig gehalten werden kann

Am 20. Oktober 2013, knapp 75 Jahre nach dem Novemberpogrom 1938 (in der NS-Diktion die „Reichskristallnacht“), kam es im Burgtheater zu einer denkwürdigen Auseinandersetzung mit der Shoah – und der Erinnerung daran: Der Schriftsteller Doron Rabinovici und Matthias Hartmann, der damalige Direktor, ließen Mavie Hörbiger, Dörte Lyssewski und andere Ensemblemitglieder Texte von Holocaust-Überlebenden vorlesen. Gegen Ende des Abends traten die betagten Zeitzeugen, darunter Lucia Heilman, Marko Feingold, Rudolf Gelbard und Ari Rath, an die Rampe; es kam zum Dialog mit dem Publikum.

Die Produktion wurde unter anderem zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Denn auch wenn „Die letzten Zeugen“ unmittelbar beteiligt waren: Es handelte sich um eine Inszenierung.

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