Empörung über Fake-Bildtext zu ORF- Parlamentsübertragung

Empörung über Fake-Bildtext zu ORF- Parlamentsübertragung
Auf Twitter kursiert ein Screenshot, in dem die Gesundheitministerin unter Anführungszeichen gesetzt wurde. Es ist ein Fake.

Der Empörungsdurchlauferhitzer Twitter ist am Freitag wieder auf höchster Temperaturstufe gelaufen: Grund war ein Bild, das die Gesundheitministerin Beate Hartinger-Klein ( FPÖ) bei der Parlamentsdebatte zeigt. Das Bild zeigt vorgeblich einen Screenshot der Parlamentsübertragung von ORFIII. Für Aufregung sorgt das Insert: Da steht "Gesundheitministerin". Unter Anführungszeichen. Politiker fast aller Couleurs und auch ein Krone-Journalist fielen darauf hinein.

Ist hier ein Redakteur besonders lustig gewesen? Nein. "Wir haben das überprüft, bei diesem Screenshot handelt sich offenbar um eine manipulative Fälschung, die Funktionsbezeichnung der Gesundheitsministerin stand im ORF-Insert zu keinem Zeitpunkt unter Anführungszeichen", schreibt ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann.

Interessant ist der Verlauf, mit dem der Fake-Screenshot die Empörungsleiter hinaufgeklettert war: Zunächst hatte ihn der SPÖ-Abgeordnete Mario Lindner geteilt: "Wie geil ist das bitte", schrieb er über das Foto. Das wiederum empörte die ÖVP: Der Klubobmann im Rathaus, Manfred Juracka, teilte den Tweet von Lindner. Als dieser in löschte, publizierte er einen Screenshot, den wiederum der Krone-Journalist Richard Schmitt weiterverbreitete. Dort fand er den Weg zur FPÖ, wo Mediensprecher Hans Jörg Jenewein postete: " Kommentar erübrigt sich... "

Der Kreis dürfte sich damit noch lange nicht geschlossen haben.

Der ORF veröffentlichte am Freitag eine Richtigstellung, in der betont wurde, dass es sich um eine Fälschung handelt. Das Unternehmen behält sich vor, juristisch gegen die missbräuchliche Verwendung und Verbreitung seines Bildmaterials vorzugehen.

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