Elektronischer Frühling im Museumsquartier

Koenig. Foto: Astrid Knie. Honorarfrei bei Namensnennung.
Das Musikfestival widmet sich am 8. und 9. April der Wiener Elektronikszene.

Katharina Seidler hat sich das alles ein bisschen einfacher vorgestellt. „Mir war natürlich klar, dass ich als Kuratorin nicht nur eine Liste mit Künstlern schreibe, die ich ins Programm nehmen möchte, aber die ganzen Überlegungen, die man miteinbeziehen muss, sind enorm zeitaufwändig. Dass es für jede Lösung rund 30 und nicht drei E-Mails braucht, war mir nicht bewusst“, sagt sie im KURIER-Interview.

Die Wiener Musikjournalistin durfte die diesjährige Ausgabe des Electric Spring kuratieren, eine im Vorjahr ins Leben gerufene Erweiterung des Popfests mit elektronischem Line-up, das viele 2015 als Wahlzuckerl für die Wien-Wahl sahen. Aber das Electric Spring bleibt – und das ist für die Festivallandschaft eine Bereicherung.

Katharina Seidler setzt in ihrem Programm auf Synergieeffekte: Sie holt das „Sound:Frame“-Team ins Boot und bindet dann auch Partykollektive ins Festival ein, die mit ihren Veranstaltungen und Projekten die heimische Elektronikszene zu dem machen, was sie ist. Und so ist der Club Moozak am Freitag für drei Konzerte in der Kunsthalle verantwortlich, betreuen der Club Bliss (Freitag) und Struma + Iodine (Samstag) inhaltlich die Hofstallungen.

„Geld Leben“

Das an zwei Tagen (8. und 9. April) im Wiener Museumsquartier ausgetragene Electric Spring setzt sich vorrangig aus Wiener Acts zusammen. Das war dann aber auch schon die einzige Vorgabe der Stadt Wien, die als Geldgeber fungiert. Einen gültigen Meldezettel mussten ihr die Künstler aber nicht vorlegen, bestätigt Katharina Seidler lächelnd. Die Auswahl der Bands sei ihr nicht allzu einfach gefallen, aber nicht weil es an Möglichkeiten mangelt, sondern im Gegenteil: „Ich hätte noch viel mehr Namen auf der Liste gehabt.“

Die Kosten sind – wie im Vorjahr – mit rund 100.000 Euro veranschlagt, eine Summe, die zu je einem Drittel das Museumsquartier, die Stadt Wien und Sponsoren übernehmen. Das Festival wird in diversen Locations im Museumsquartier bei freiem Eintritt stattfinden und dem Publikum einen Überblick über die heimische Elektronikszene bieten. Das Eröffnungskonzert übernimmt die Elektro-Pop-Punk-Band Kids N Cats. Danach präsentieren Crack Ignaz und Wandl mit „Geld Leben“ ihr Album.

Am Samstag stellt Maja Osojnik Songs vor, die zwischen experimenteller Elektronik und avantgardistischem Pop oszillieren. Danach, davor und dazwischen spielen DJs auf. Ein Wahlzuckerl, das heuer besser schmeckt als 2015.

Info: Electric Spring – 8. und 9. April im Museumsquartier. Eintritt frei.

Kommentare