Es ist schon lange her, dass er mit "Hinterholz 8" und "Benzinbrüder" große Hallen füllte. Roland Düringer ist auch nach seinen Phasen als Aussteiger und politischer Aktivist mit eigener Partei und dem Programm "Der Kanzler" für Überraschungen gut und tut, worauf er Lust und Laune hat: Als Schauspieler Geschichten erzählen.
"Fahr ma auf Dakar!"
In "Africa Twinis", einer Art Hörspiel, das am Dienstag Premiere im Stadtsaal hatte, geht es um die Wünsche und Sehnsüchte zweier Jugendfreunde aus dem Waldviertel, die das ultimative Motorrad-Abenteuer suchen: "Fahr ma auf Dakar!"
Die grundverschiedenen Figuren Engelbert "Engerl" Fröschl und Alois "Loisl" Zankl haben viel Profil und noch mehr Eigensinn. Lange verbindet sie die Frage: "Reiß ma an die Kraxen?" Also die Honda Africa Twin.
Sie reden von alten Zeiten, als jeder nur weg wollte. Wurscht wohin. Und dampfplaudern über "Bayerische Tuttelbären", das "Schoko-Mausi" aus der Karibik und die Warmduscher in der Midlife-Crisis, okidoki. Und dass das Leben keine Kinderjause ist. Wozu Kommentare von "Engerls" Mama kommen. Und Loisl erklärt: "Du gehst über die Straße, wenn die Ampel grün leuchtet. Ich geh, wenn nichts kommt."
Was sich Düringer als Film im Kopf seiner Zuschauer wünscht, ist kein Wuchteldrucker-Programm und hat nicht die von ihm sonst gewohnte Pointendichte. Muss auch nicht sein. Der Schmäh ist nicht die Hauptsache im Stück. "Africa Twinis" ist eine auf fast leerer Bühne mit Motorengeräuschen, Klingeltönen und tickender Uhr als Geräuschkulisse präsentierte Story ohne Polit-Message, aber der Aufforderung: Lebt Eure Träume!
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