Drehbuchautorin und Produzentin Ursula Wolschlager verstorben

Filmproduzentin, Drehbuchautorin und Dramaturgin Ursula Wolschlager (1969 bis 2021)
Die österreichische Filmbranche hat eine leidenschaftliche Vorreiterin für Gender- und Diversitätspolitik verloren

Die österreichische Filmbranche trauert um Ursula Wolschlager, die am Sonntag nach schwerer Krankheit nur 52-jährig verstorben ist. Die leidenschaftliche Produzentin und Drehbuchautorin spielte eine wichtige Rolle in der heimischen Filmszene, setzte sich schon früh für Diversitätsprojekte ein und engagierte sich bei dem Frauennetzwerk FC Gloria, wo sie auch im Vorstand saß. Sie war Mitglied der Europäischen und der Österreichischen Filmakademie.

Die am 18. April 1969 geborene Oberösterreicherin studierte Theater- und Filmwissenschaft in Wien. Seit 1994 arbeitete sie als Produzentin, Produktionsleiterin, Autorin und Dramaturgin und gründete 2008 die Filmproduktion Witcraft Szenaria OG, gemeinsam mit Robert Buchschwenter. Wolschlager arbeitet unter anderem mit Michael Glawogger, Nathalie Borgers, Christian Frosch, Kirill Serebrennikov, Sabine Derflinger, Marie Kreutzer und Barbara Albert zusammen.

1999 gründete sie, ebenfalls mit Buchschwenter, das Drehbuchentwicklungsprogramm "Diverse Geschichten", ein Pionier-Projekt für Drehbuchautorinnen und -autoren mit Migrationshintergrund, das für den Staatspreis für Erwachsenenbildung nominiert wurde. 

Mit Sabine Derflinger schrieb sie das Drehbuch zu "Anna Fucking Molnar“ und produzierte Komödien wie "Kaviar“.

Zudem war sie, allein erziehende Mutter eines Sohnes, über zehn Jahre in der Filmvermittlung tätig und begeisterte – gemeinsam mit Regisseurin Veronika Franz –  im österreichischen Filmmuseum Kindern mit dem Programm „Wie kann eine Katze größer sein als ein Mensch?“

Ursula Wolschlagers Projekt "Schnee“, eine internationale Krimiserie, die auf je sechs Teile angelegt ist und bei der Barbara Albert und Sandra Wollner die Regie führen, steht kurz vor Drehbeginn.

 

 

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