Dass das neue Ermittlergespann nicht den besten Start hinlegt, liegt an der etwas unglücklichen Performance von Luisa Hoffmann, die gleich zu Beginn des Films einen ordentlichen Bock schießt, wie man so schön sagt. Und wäre das neue Teamgefüge nicht schon herausfordernd genug, werden die beiden auch gleich mit einem Toten konfrontiert: Es handelt sich dabei um einen jungen Obdachlosen, der im Wald leblos aufgefunden wird. In seinem nur unweit vom Tatort entfernt gelegenen Unterschlupf werden dann Fotos der Familie von Professor Lambeck (Thomas Loibl), einem renommierten Neuropsychiater und Leiter der Psychiatrischen Klinik am Bodensee, sichergestellt. Das allein ist schon seltsam. Hinzu kommt, dass auf den Fotos jedem einzelnen Familienmitglied die Augen ausgestochen wurden. Das wirft Fragen auf: Warum hat das Mordopfer die Familie gestalked? Wofür wollte sich der Tote an der Familie rächen?
Herausfinden soll das unter anderem die Neue aus Wien: Luisa Hoffmann. Gespielt wird sie von Alina Fritsch, die der Fernsehzuseher aus zahlreichen TV-Produktionen kennt (u. a. „Am Ende des Sommers“, „Freud“, „Schnell ermittelt“, „SOKO Donau“). Das Drehen von Filmen war aber lange Zeit nur Nebenschauplatz ihrer Karriere, denn die 1990 in Wien geborene Schauspielerin kommt ursprünglich aus dem Theater: Sie war von 2014 bis 2019 Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater und spielte dort u. a. an der Seite ihrer Mutter Regina Fritsch.
„Meine Zeit als Ensemblemitglied am Burgtheater war sehr lehrreich und schön, aber ich bin auch froh, dass ich mich momentan nicht nach Vorstellungen und Spielplänen richten muss. Derzeit genieße ich die Freiheit, Filme und Serien drehen zu können.“
Von ihrer Rolle als Luisa Hoffmann war sie von Anfang begeistert: Dieser Polizistin wohne ein Geheimnis inne. „Das Spannende an ihr sei eine gewisse Widersprüchlichkeit. Sie ist hochdiszipliniert, genau und souverän, wird aber gleichzeitig von den Fehlern ihrer Vergangenheit eingeholt“, so Fritsch, die für die Rolle auch Trainingseinheiten bei der Eliteeinheit der Wiener Polizei absolvieren musste: „Ich musste lernen, wie man Angreifer unschädlich macht und wie man mit der Waffe umgeht: wie man sie schnell entsichert und nachlädt, wie man zielt und schießt. Ich war überrascht, was das für eine Wucht hat, wenn man den Abzug bedient.“
„Die Toten vom Bodensee“: Alina Fritsch und Matthias Koeberlin ermitteln im neuen Fall „Nemesis“ (20.15/ORF2) nun erstmals Seite an Seite. Neben den beiden Hauptdarstellern agieren u. a. Hary Prinz, Stefan Pohl und Martina Ebm. Die Dreharbeiten in Bregenz, Lauterach, Lindau und Umgebung gingen 2022 über die Bühne. Regie führte Michael Schneider nach einem Drehbuch von Mathias Schnelting. Abgedreht ist auch bereits der 17. Fall „Nachtalb“, der noch heuer im ORF zu sehen sein wird. Im März beginnen bereits die Dreharbeiten für drei weitere Filme.
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