Die mit dem Eisbär performen: „O Kosmos!“ im Kosmos-Theater

Die mit dem  Eisbär performen: „O Kosmos!“ im Kosmos-Theater
Kritik: Performatives Theater mit allem, was dazugehört.

Wenn auf der Bühne ein Eisbärkopf herumliegt, dann liegt der Verdacht nahe, dass dieser noch zum Einsatz kommen wird. Wenn dann jemand diesen Eisbärkopf aufsetzt, um sich unter eine Sanddusche zu stellen und ein wenig zu tanzen, dann liegt weiters der Verdacht nahe, dass wir uns im performativen Theater befinden. Und so ist es. Genauer gesagt: Wir sind im Kosmos-Theater, wo die Performance „O Kosmos!“ der Gruppe tangent.COLLABORATIONS Premiere hat.

Belüftungsanlage

„O Kosmos“ ist eine sogenannte Stückentwicklung, oder eigentlich auch wieder nicht. Hier gebe es kein Stück zu sehen, erklären die Darsteller Anne Kulbatzki und Christoph Rothenbuchner gleich zu Beginn. Stattdessen gibt es rätselhafte Monologe über das Wesen der Zeit und des Theaters, ein sehr witziges Interview mit einer Belüftungsanlage, Tanzeinlagen, in denen Körper die Grenzen des Raumes testen, und sehr aufwendige  Sound-Collagen.

Das ist ja das Schöne am performativen Theater: Alles steht hier unter Kunstverdacht, selbst, wenn sich jemand hinter einem Samtvorhang versteckt, um von dort aus durch merkwürdige Gesänge auffällig zu werden.

Was das Ganze genau soll, ist unklar, aber die Aufführung entwickelt einen  eigenartigen  Sog, vor allem dank der begeistert agierenden Darsteller. Es wäre leicht, sich über diese Performance lustig zu machen, aber das wäre billig.

Das Publikum reagierte mit freudig erregter, hochfideler Zustimmung.

Die mit dem  Eisbär performen: „O Kosmos!“ im Kosmos-Theater

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