Die Hoffnung hat den Raum verlassen: Ben Willikens in der Albertina

Die Hoffnung hat den Raum verlassen: Ben Willikens in der Albertina
Der deutsche Maler nutzt das Motiv leerer Räume, um persönliche und politische Geschichte aufzuarbeiten

„Ich glaube, dass man alles über den Menschen erklärt, wenn man seine Spuren verfolgt“, erklärte Ben Willikens, als er am Donnerstag vor Journalisten die Ausstellung seiner Werke in der Wiener Albertina präsentierte. Wie Markus Lüpertz, mit dem er sich 1970 ein Atelierstudium in der „Villa Romana“ in Florenz teilte, nutzt der rüstige 82-Jährige einen Spazierstock mit Silberknauf, wie der Kollege ist auch er ehemaliger Rektor einer Kunstakademie – Lüpertz diente bis 2009 in Düsseldorf, Willikens bis 2004 in München.

Das Oeuvre aber, das sich nun bis zum 1. Mai rund um den Kristallisationspunkt zweier an die Albertina geschenkter Gemälde im Souterrain des Museums ausbreitet, hat so gar nichts mit der „wilden“ Malerei zu tun, mit der Lüpertz, Georg Baselitz und andere deutsche „Malerfürsten“ gemeinhin assoziiert werden: Willikens sitzt am Kältepol der Kunstgeschichte, am ehesten lässt sich sein Werk mit der „Neuen Sachlichkeit“ der 1920er Jahre und Künstlern wie Christian Schad in Verbindung bringen.

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