Den Platz, benannt nach Oskar Kokoschka, nimmt niemand als solchen wahr. Er ist einfach die Überleitung von der Marxergasse in die Rosenbursenstraße. Die Universität für angewandte Kunst möchte ihn gerne als Campus nutzen. Die Stadt Wien allerdings legt sich quer. Und so wird der Platz nur für die paar Tage des Angewandte Festivals, das es seit 2019 gibt, für den Autoverkehr gesperrt.
Der Schilderwald könnte eine künstlerische Intervention sein. Denn das Verkehrszeichen Fahrverbot wird zur Sicherheit mit „Einfahrt verboten“ ergänzt – und den Hinweisen, dass man im Fahrverbot weder Halten noch Parken darf.
Im Sommer 2021 definierte Hans Schabus den Platz mit viel weißer Farbe. Heuer gibt es eine nicht gerade berauschende Installation mit sechs „Sonnenschirmen“ aus Solarpaneelen. Design-Professor Stefan Diez hat die „Prototypen“ zusammen mit seiner Klasse ersonnen. Und er gibt zu, dass man größer gedacht hatte: Die Fotovoltaik-Elemente sollten wie ein „Netz“ über dem Platz liegen. Aber auch in der Schmalspurvariante leiste dieses Kraftwerk einiges: Mit dem gewonnenen Strom könne man pro Sonnentag 400 Kilometer mit dem Tesla fahren. Eine sinnvollere Nutzung ist Diez bei der Pressekonferenz am Dienstag leider nicht eingefallen.
Da oder dort stößt man auch auf Abschlussarbeiten. Herausragend gelungen ist zum Beispiel die „Slotmachine“ von Ulrich Formann im Hauptgebäude: Die riesige LED-Wall listet alle aktuellen Leerflüge auf, die Unmengen an Emissionen verursachen. Auch die Skulptur aus Händen von Magdalena Marie Friedl beeindruckt: Sie stellt die Bewegungen von sexuellen Übergriffen dar.
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