„Der Supermarkt ist gefährlicher als das Theater“

Kämpft für Öffnungsschritte: Bernhard Rinner von den Bühnen Graz
Der Kulturpolitik wurden zwei Studien aus Deutschland präsentiert. Andrea Mayer zeigt sich erfreut, macht aber keine großen Hoffnungen

Die neue Interessensgemeinschaft österreichischer Bühnen, Konzerthäuser und Festivals drängt nicht nur auf Öffnungsschritte: Sie versucht darzulegen, dass der Besuch einer Veranstaltung sicher ist. Zwei Studien aus Deutschland spielen ihr in die Hände. Diese wurden der Kulturpolitik in einer prominent besetzten Zoom-Konferenz am Freitag von den Studienautoren vorgestellt.

Das Fraunhofer Institut hat nachgewiesen, dass bei entsprechender Lüftung und unter Berücksichtigung des Mund-Nasen-Schutzes eine Infektion im Saal nahezu ausgeschlossen werden kann.

Und die TU Berlin hat in ihren Berechnungen die Aerosolbelastung verschiedener Innenräume mit unterschiedlichen Präventionskonzepten verglichen und dabei das Risiko, sich in Kulturveranstaltungen zu infizieren, unter den geringsten Infektionswahrscheinlichkeiten gereiht.

Bernhard Rinner, Chef der Bühnen Graz, bringt es gegenüber dem KURIER pointiert auf den Punkt: „Der Supermarkt ist ein viel gefährlicherer Ort als das Theater.“

Nach der Konferenz gab Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer bekannt: „Wir haben immer gesagt, dass das Infektionsrisiko im Theater-, Kino-, Opern- oder Konzertsaal ein kalkulierbares ist.“ Große Hoffnung machte sie aber keine: Man müsse die Gesamtsituation im Auge behalten, etwaige Öffnungsschritte seien vom Verlauf des Infektionsgeschehens abhängig.“ Die Regierung will bekanntlich am Montag weitere Schritte bekannt geben. TRENK

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