Der Soundtrack zur Fußball-WM

Werden beim heutigen Achtelfinale gegen Chile wieder inbrünstig die brasilianische Hymne singen: Dani Alves und Neymar.
Motivationsbeschallung: Wir haben die Songauswahl für die spielfreien Stunden.

Nicht nur für die Teams kann ein langes Turnier zur Belastungsprobe werden, auch für den gemeinen TV-Konsumenten. Da heißt es, die Motivation oben zu halten. Und wie ginge das besser als mit Musik? Nicht zuletzt schwören viele Fußballer auf Pre-Game-Beschallung aus dem Kopfhörer.

Auch beim Semi-Public Viewing im Eigenheim mit angeschlossener Grillparty will der Gast zwischen den Matches mit dem passenden Soundtrack beschallt werden. Wenn man als Gastgeber nicht auf TV-Pausenfüller wie Costa Cordalis, Samba-Truppen oder die offiziellen WM-Songs angewiesen sein möchte, empfiehlt es sich, der eigenen Stereoanlage zu vertrauen.

Internet-Musikportale haben längst erkannt, dass die Privat-DJs nicht immer viel Zeit und Muße für die Songauswahl haben. Der Streamingdienst Spotify hat etwa speziell für die Fußball-WM die Sparte "Loves Football" eingerichtet, in der zahlreiche Playlisten speziell aufs WM-Fieber ausgerichtet sind.

Auch Prominente Musiker und Fußballer, sowie die KURIER-Redaktion haben ihren WM-Soundtrack zusammengestellt. Zur Einstimmung auf die Final-Phase stellen wir im Folgenden einige Listen vor:

"Macht den Titel klar, viel Spaß!" sagt der deutsche Rapper Marteria im Intro zu seiner Playlist "Marteria. Loves. Football". Darauf wird man keine klassischen Stadienhymnen hören, sondern persönliche Lieblingslieder von Moby über Lana del Rey bis Everlast. Natürlich hat der Rapper auch einen eigenen Track ("Welt der Wunder") in die Auswahl hineingeschmuggelt.

Der schwedische Erfolgs-DJ Avicii geht es wesentlich populärer an, und hat einige offizielle WM-Songs in seiner persönlichen Auswahl. Dem gegenüber stehen auch schwedische Lieder, darunter eines gesungen von Zlatan Ibrahimovic.

Ihr Langzeit-Partner Gerard Piqué ist zwar mit seinen Spaniern bereits ausgeschieden, aber ihr Heimatland Kolumbien liegt noch gut im Rennen Superstar Shakira bedient sich in ihrer Auswahl bei aktuellen und vergangenen offiziellen WM-Songs und hat daher auch ihr "Waka Waka" von 2010 eingebaut.

Mit ihrem aktuellen Album "48:13" schaffte es die britische Rockband Kasabian wieder an der Spitze der britischen Charts. Ihre Spotify-Playlist für die WM dauert nicht 48 Minuten und 13 Sekunden, sondern 01:14:00 und hat auch Klassiker wie "We are the Champions", "Football's coming Home" sowie feinen Britpop zu bieten.

Der brasilianische Super-Techniker Kaká wurde zwar nicht für den Kader der Fußball-WM berücksichtigt, hat aber seine persönlichen Lieblings-Songs zusammengestellt, mit denen er sich auf seine Spiele (aktuell beim AC Milan) vorbereitet. Mit aktuellen Hits von Avicii, Rihanna oder LMFAO, sowie Klassikern von Pearl Jam oder den Red Hot Chili Peppers.

Der Latino-Barde Ricky Martin eröffnet und beendet seine Playlist mit seinem aktuellen inoffiziellen WM-Song "Vida". Seine WM-Hymne von 1998 "Copa de la Vida" hat er zwar ausgespart, dafür sind Lieder von Beyoncé, Stromae oder Pharrell Williams darunter.

Für Brasilien-Flair soll diese Liste sorgen. "Olá, Brasil" ist eine Hommage an das Land, das heuer zum zweiten Mal die Fußball-WM ausrichtet und zum sechsten Mal Weltmeister werden will. Mit Musik von Gilberto Gil bis Cássia Eller.

Wenn man für die Musikuntermalung auf Songs aus den jeweiligen Ländern, die gerade spielen, zurückgreifen will, kann man unter Playlists für die verschiedenen WM-Teilnehmer wählen. Da die Schweiz noch im Rennen ist, haben wir als Beispiel diese Liste ausgesucht (mit Yello, Bonaparte und ... tja ... auch DJ Bobo).

Die Playlist zum Fremdschämen: Hier sind einige der "schlechtesten Fußball-Songs" dokumentiert. Wer Track 1 überstanden hat (Dschungel-Queen Melanie Müller mit "Auf geht's Deutschland schieß' ein Tor"), dem stehen noch Kracher wie "Lass' die Bälle hüpfen" oder "Schland o Schland" bevor. Da wirken die "Guten Freunde" von Franz Beckenbauer ja fast wie Erholung.

Beckenbauers Fußballsong "Gute Freunde kann niemand trennen" von 1966 haben wir auch in unsere KURIER-WM-Soundtrack eingebaut. Aber ansonsten steht ein Mix aus besseren Fußball-Klassikern, sommerlicher Chill-Out-Mucke und krachenden Rock-Hymnen wie "Seven Nation Army" von The White Stripes ins Haus. Viel Spaß!

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