Das Orchestre Philharmonique de Radio kredenzte französische Leckerbissen

Brachte das Publikum zum Jubeln: Cellistin Sol Gabetta
Von: Helmut Christian Mayer
Kritik. Reich nuanciert leuchteten die Farben, innig und warm waren die Töne, die Sol Gabetta ihrem edlen Instrument entlockte. Aber auch bei den extremen diffizilen Passagen des Konzertes für Violoncello und Orchester d-Moll von Édouard Lalo wusste sie im Wiener Konzerthaus mit funkensprühendem Temperament, kräftigen Strichen und technischer Bravour zu glänzen. Kongenialer Partner dabei war das Orchestre Philharmonique de Radio France unter Daniel Harding.
Für den Jubel bedankte sie sich mit Pablo Casals „Chant des oiseaux“ als Zugabe, die sie gemeinsam mit der Cellogruppe spielte.
Zuvor erklang Maurice Ravels „Alborada del gracioso“ in der Orchesterfassung. Lebhaft war die Tanzmusik, feinsinnig das rhapsodisch ausgedehnte Lied. Nach der Pause ließ man es beim „Prélude à l’après-midi d’un faune“ von Claude Debussy mit feinsten, zarten Pastellfarben so richtig schimmern.
Der „Lever du jour“ aus der 2. Suite von „Daphnis und Chloe“ von Maurice Ravel kam mit seiner suggestiven Wirkung ungetrübt zur Geltung: Orchestrale Leuchtkraft, Naturlaute, Feinheiten, ein Kosmos an Farben und Schattierungen dieses Meisterwerks auch beim finalen Tanz inklusive vieler solistischer Einlagen wurden mitreißend herausgearbeitet. Und alles war immer ideal austariert, wunderbar transparent, es wurde mit blendender Spiellaune hinreißend musiziert. Großer Jubel!
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