Das Gehirn rechnet wieder mit Schilling – und erzeugt wundersame 3-D-Effekte

Das Gehirn rechnet wieder mit Schilling – und erzeugt wundersame 3-D-Effekte
Alfons Schilling (1945 – 2013) war ein Pionier in Kunst und Technologie. Giese & Schweiger zeigen seine „autobinären Raumbilder“

Es gibt Künstler, die eine Karriere mit einer einzigen Idee bestreiten können. Und dann gibt es Ausnahmeerscheinungen wie Alfons Schilling: Visionäre, die sich nie zufriedengeben, die weiterziehen, wenn ihnen etwas ausgereizt erscheint, und stets Neues erfinden.

Derzeit lässt sich ein Teil von Schillings enormem Spektrum innerhalb von zwei Wiener Häuserblocks erfassen: Die Albertina Modern zeigt im Rahmen der Schau „Ways of Freedom“ die abstrakten „Aktionsmalereien“, die der 1945 in Basel geborene Künstler Anfang der 1960er-Jahre an der Seite von Günter Brus schuf. Sie gelten als Initialzündungen für den Wiener Aktionismus, den Schilling aber nie mitmachte: Schon 1962 montierte er Bilder auf einem Drehmechanismus und dynamisierte damit den Prozess des Malens, aber auch den des Betrachtens (Damien Hirst, der ab 1995 ebenfalls mit auf einer Zentrifuge geschaffenen „Spin Paintings“ reüssierte, war da noch nicht geboren).

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