"Das dreißigste Jahr": Mit etwas Glitzerstaub erwachsen werden

"Das dreißigste Jahr": Mit etwas Glitzerstaub erwachsen werden
Das Max Reinhardt Seminar setzte Ingeborg Bachmanns Erzählung um - hinreißend artikuliert, klar bebildert

In den 1950er-Jahren berühmt geworden mit Gedichten und Hörspielen, veröffentlichte Ingeborg Bachmann 1961 ihren ersten Prosaband. Die Schriftstellerin verarbeitete die Nachkriegszeit („Unter Mördern und Irren“) und traf mit der titelgebenden Erzählung „Das dreißigste Jahr“ den Zeitgeist ihrer Generation, die nach einer Jugend im Dritten Reich unbeschwert leben wollte.

Bachmanns Protagonist muss an seinem 29. Geburtstag aber feststellen, nicht mehr ganz so jung zu sein. Er durchlebt in den folgenden zwölf Monaten eine Identitätskrise, immerzu auf der Flucht vor sich und der Verantwortung. Dass die Erzählung auch heute den Nerv trifft, stellten Studierende des Max Reinhardt Seminars im Schlosstheater Schönbrunn unter Beweis.

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