Burgtheater: Das Ende der Liebe im Schnelldurchlauf

Burgtheater: Das Ende der Liebe im Schnelldurchlauf
Kritik: Horváths „Kasimir und Karoline“ als knallharte Inszenierung: Ungewöhnlich, aber sehr spannend.

„Und die Liebe höret nimmer auf.“ Diesen Satz hat Ödön von Horváth seinem Stück „Kasimir und Karoline“ vorangestellt. Dieses Motto ist natürlich zynisch gemeint, denn das Stück erzählt in erster Linie vom Aufhören der Liebe. Gleich in der dritten Szene wird die Liebe zwischen dem arbeitslos gewordenen Chauffeur Kasimir und seiner Verlobten Karoline mit den Worten „Habe mich gerne“ beendet.

Gut und böse

„Die Menschen sind weder gut noch böse. Allerdings werden sie durch unser heutiges wirtschaftliches System gezwungen, egoistischer zu sein, als sie es eigentlich wären, da sie doch schließlich vegetieren müssen“, so heißt es im Stück.

Die Handlung spielt auf dem Münchner Oktoberfest. Kasimir und Karoline bewundern den Zeppelin, damals ein technisches Wunderwerk. Sie träumen vom Fliegen. Für Karoline ist die Liebe Mittel zum Aufstieg. Sie lässt Kasimir zuerst für den Zuschneider Schürzinger stehen und diesen dann für dessen Chef, den Kommerzienrat Rauch. Als Kasimir sich bei ihr wegen seiner Eifersucht entschuldigen will, weist sie ihn kalt ab – sie hat jetzt höhere Ambitionen.

 

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