Christian Kircher tritt nicht mehr an: 39 Bewerbungen für die Nachfolge
Christian Kircher: Immer äußerst integer und seriös.
Dass die Bundestheater die Finanzmisere des Burgtheaters ab 2014 im Endeffekt unbeschadet überstanden haben, ist auch das Verdienst von Christian Kircher: Der Betriebswirt, seit 2005 kaufmännischer Leiter des Wien Museums, folgte im April 2016 auf Georg Springer als Geschäftsführer der Bundestheater Holding – und führte sie betont ernsthaft und mit ruhiger Hand.
Eigentlich wäre anzunehmen gewesen, dass sich der passionierte Chorist und Opernliebhaber um eine dritte Amtsperiode bewerben werde. Doch der Job wurde Ende September turnusmäßig ausgeschrieben – und am 3. Oktober gab der 61-jährige Kärntner bekannt, die Holding mit Auslaufen seines Vertrags Ende März 2026 zu verlassen.
Dass ihm dieser Schritt (wie manche meinten) nahegelegt worden sei, stellte das Büro von Kulturminister Andreas Babler (SPÖ) in Abrede: Christian Kircher habe sich aus persönlichen Gründen zurückgezogen, sein Entschluss sei vom Vizekanzler „mit Bedauern zur Kenntnis“ genommen worden: „Er hätte ihn gerne weiter verlängert, zumal das Verhältnis zu Herrn Kircher stets gut und konstruktiv war.“
Die Ausschreibungsfrist endete am Montag. Insgesamt haben sich 39 Personen – 24 Männer und 15 Frauen – für die Geschäftsführung beworben: 25 von Österreichern (davon manche international tätig), zwölf aus dem Ausland, bei zwei Personen fehlt eine Angabe. Die Entscheidung dürfte noch im Dezember fallen.
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