Ja, man kann die Werke des Blockbusterautors als Horror für die Bahnhofsbuchhandlung lesen, als Grusel für fade Reisen. Aber damit versäumt man den eigentlichen Reichtum des mittlerweile gewaltigen Werkes des Amerikaners: Denn King ist ein Chronist eines erschreckenden Amerikas, das durch den Grusel nicht verändert, sondern nur deutlicher beschrieben wird. Mit „Es“ hat er eines der schönsten Bücher über Freundschaft überhaupt geschrieben. Und längst hat er, wie die Superheldenfabriken Hollywoods, ein eigenes Universum errichtet, Gegenden (Maine!), Typen tauchen immer wieder auf.
Das macht auch einen schönen Teil der Lesefreude der zwölf Kurzgeschichten aus, die hier versammelt sind. Es gibt Mörder und böse Träume und Schuld und das Grausige, das Menschen für ein bisschen Berühmtheit tun, und all das spielt mit früheren Werken – und der echten Welt.