Neues von Stefan Slupetzky: Kommt ein Bär in eine Konditorei

Stefan Slupetzky lehnt an einem Regal und hält eine Zigarette.
„Nichts wie weg“, eine Art Liebesgeschichte.

Er: neureicher Krisengewinnler mit Bommeln an den Schuhen. Sie: unscheinbares Mädchen vom Land. Er war eigentlich auf der Suche nach einer „Trophy Wife“, sie ist alles andere als das. Und nachdem „Präpotenz seine einzige Potenz ist“, wird sie sich künftig dem Backen widmen.

Gerade als Vera mit Schwarzwälderkirsch und Baumkuchen so richtig erfolgreich wird, geht sie ihres Geschmackssinns verlustig. Fortan schmeckt die „karamellisierte Mandeltarte mit Himbeermousse“ nicht anders als ein „ungesalzener Erdapfel“. Praktisch, dass der finnische Geldfälscher Onni auf der Fährte zweier albanischer Betrüger gerade rechtzeitig den Weg in Veras Wiener Zuckerbäckerei findet. Vera, wegen ihres braunen Haars künftig „Kastanienfrau“ genannt, glaubt, sie hat es mit einem Bären zu tun. Es wird kompliziert und am Ende speibt jemand spektakulär auf den Saunaofen. Trotzdem ist „Nichts wie weg“ ist so etwas Ähnliches wie eine Liebesgeschichte. Eine schräg-sympathische Mischung aus Wienerisch und Finnisch. Als hätte Aki Kaurismäki versucht, in Wien einen Krimi zu inszenieren, und wäre in einer Konditorei versumpert. Stefan Slupetzky, Schriftsteller und Musiker (Trio Lepschi), erzählt und kalauert dabei auch gern. Für ihn gilt: Je schlechter die Welt, desto größer die Freud’ am Schreiben. 

Das Cover des Romans „Nichts wie weg“ von Stefan Slupetzky zeigt eine tropische Insel.

Stefan  Slupetzky:
„Nichts wie weg“
Picus.
252 Seiten.
24,95 Euro