Margaret Kennedy: Gemütlich Morden an der englischen Küste
Margaret Kennedys eleganter Cornwall-Kriminalroman „Das Fest“ – berückend maliziös
Hört sich doch gut an: Ein Pfarrer tauscht jeden September den Talar für ein paar Wochen gegen alte Flanellhosen und Pullover und unternimmt Expeditionen auf die Klippen von Cornwall, wo er Vögel studiert. Abends spielt er Schach.
So auch im September 1947, wo Pfarrer Gerald Seddon aus St Frideswide, Roxton, die Ferien bei Pfarrer Samuel Bott von St Sody, Nord-Cornwall verbringt. Die beiden sind alte Freunde. Sie mögen einander, was vielleicht auch an ihrem Äußeren liegt. Der graue, struppige Vater Bott ähnelt einem Scotch-Terrier – er ist in der Gemeinde nicht sehr beliebt. Vater Seddons triefäugige Melancholie hingegen ähnelt der eines Bluthundes, „sein Leben ist härter und unerfreulich, aber seine Gemeinde verehrt ihn“.