Dunkle Geheimnisse, eine karge Insel und das tödliche Meer

Claudia Lanteri, die Autorin von "Die Insel und die Zeit", lächelt.
Ein Überraschungserfolg in Italien: Claudia Lanteri erzählt einen Krimi und davon, wie sich eine Insel verändert.

Die Insel ist karg, in hartes Licht getaucht. „Jeder Linsenhalm ist der salzigen Luft abgerungen, die schon Anfang März alles verdorrt“, lässt die Autorin Claudia Lanteri den Inselbewohner Nonò erzählen. Hier, in der Straße von Sizilien, vergeht die Zeit sehr, sehr langsam – und das Meer ist gefährlich. Viele Menschenleben hat es schon gekostet. Dann stranden ein Schiffbrüchiger und seine tote Frau. Er berichtet von einem Unglück auf einer Jacht.

Nonò, zu diesem Zeitpunkt ein Bub, wird das niemals wieder loslassen. Er macht sich auf die Spur des Verbrechens, das auch seine Familien zerbrechen lässt. Er erzählt die Suche nach der Wahrheit, so wie man sich nach 30 Jahren eben erinnert. Durcheinander und manchmal falsch. Am Ende klärt sich alles auf.

„Die Insel und die Zeit“, der Debütroman der Sizilianerin, ist mehr als ein Krimi. Er ist ein Inselporträt der langsamen Veränderung – und er braucht Muße, um sich in den Erinnerungen nicht zu verlieren.

46-216461750

Claudia Lanteri: „Die Insel und die Zeit“.  Ü.: Verena von Koskull. Folio. 336 S. 26,95 €.

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