Dieser Roman ist ein Muss für Filmfans

Drei Frauen in L.A. in den 80ern. Die Freundinnen Meadow und Carrie werden, aus unterschiedlichen Startpositionen, begüterter und weniger begütert, Filmemacherinnen. Meadow fingiert sich eine frühe Beziehung mit Orson Welles zusammen, wird später Dokumentarfilmerin. Carrie reüssiert im gepflegten Unterhaltungsfilm. Sie driften auseinander. Die Dritte, die sehbehinderte Jelly, die in ihrer Jugend ebenfalls Film studiert hat, bleibt durch ihre Beeinträchtigung marginalisiert und wird sich ein Ersatzleben am Telefon erfinden. Sie ruft Männer an und gibt vor, jemand anderer zu sein als die mittelalterliche, rundliche Frau, die sie ist. Ein Filmmusikkomponist wird sich in sie verlieben, aber das hier ist keine Romantic Comedy. Dana Spiottas cleverer, filmfaktenreicher Roman „Die schönere Lüge“ ist eine unbedingte Empfehlung, für Filmfans ohnehin ein Muss.

Dana Spiotta:
„Die schönere Lüge“
Ü.: Miriam Mandelkow
Kjona.
304 Seiten.
26,50 Euro