Alba de Céspedes: In der Frauenfeindlichkeit sind sie alle gleich

Alba de Céspedes: In der Frauenfeindlichkeit sind sie alle gleich
Alba de Céspedes wusste es vor Elena Ferrante

Rom, 1939. Über Alessandras Kindheit liegt der Schatten ihres verstorbenen Bruders Alessandro. Der strenge Vater erklärt die Mutter für verrückt und schickt die Tochter in die Berge, wo sie lernen soll, wo der Platz einer Frau zu sein hat. Die Heranwachsende fordert indes eine andere Rolle, als die, die das Patriarchat für sie vorgesehen hat. Als sie den Partisanen Francesco kennenlernt, kommt sie bald drauf: Antifaschisten behandeln ihre Frauen keineswegs besser als Faschisten.

Alba de Céspedes: In der Frauenfeindlichkeit sind sie alle gleich

Alba de Céspedes: „Aus ihrer Sicht“. Übersetzt von Karin Krieger. Insel.   
635 Seiten. 28,80 Euro

KURIER-Wertung: 5 von 5 Sternen

1949 wurde der Roman „Aus ihrer Sicht“ der römischen Widerstandskämpferin Alba de Céspedes (1911-1997) erstmals veröffentlicht. Nicht nur, weil Übersetzerin Karin Krieger auch Elena Ferrante ins Deutsche übertragen hat, erinnern Ton und Inhalt an die große Unbekannte der zeitgenössischen italienischen Literatur. Alba De Céspedes Engagement gegen Faschismus und Frauenfeindlichkeit war wegweisend. „Aus ihrer Sicht“ sei nicht nur Ferrante-Fans ans Herz gelegt.