A. L. Kennedy: Der Feind in meinem Bett

A. L. Kennedy: Der Feind in meinem Bett
Wenn harmloser Politaktivismus aus dem Ruder läuft, deine Freunde dich verraten und du dich fragst, ob du noch darüber lachen kannst.

Kitsch kann man A. L. Kennedy nicht vorwerfen. Auch nicht, dass sie ihren Lesern Honig ums Maul schmiert. „Wann genau Sie dies lesen, lässt sich nur vermuten. Ich denke aber, ich kann davon ausgehen, dass vieles entsetzlich sein wird und entsetzlich bleiben oder danach gar noch entsetzlicher werden wird. Angenehmere Umstände werden vielleicht nicht wieder eintreten, weil wir als Spezies einfach nicht überzeugen.“

Typisch A. L. Kennedy. Bissig, ironisch, zart traurig-nihilistisch. Auch im neuen Roman setzt die Schottin keine rosarote Brille auf. Dass Kennedy, die nicht nur Romane und Kinderbücher schreibt und kreatives Schreiben lehrt, auch als Stand-up-Comedian auftritt, merkt man all ihren Büchern an. Ihr Ton ist unverwechselbar. Lakonisch, komisch, analytisch. Niemals herzlos.