Traurig-schöne Folk-Songs für graue Novembertage

Auf das Blue Bird Festival kann man sich verlassen. Es ist eine der wenigen Konstanten im sonst so sprunghaften Alltag. Ein Fixpunkt, der jährlich mit dem November-Nebel wiederkehrt und sich um die Vermessung des Genres Folk kümmert. Dahinter steckt eine rund um den ORF-Kulturjournalisten Klaus Totzler agierende Gruppe von Musik-Liebhabern, die sich einst bei einem Tributabend für den 1974 verstorbenen Nick Drake (selig!) zur Vienna Songwriting Association zusammengeschlossen hat. Seither veranstaltet man unter dem Signum Singer-Songwriter nicht nur das Blue Bird Festival, sondern auch zahlreiche Konzerte mit erlesenen Gästen.
Jubiläum
Den Auftaktabend (20. 11.) beim diesjährigen Festival begeht Patrick Wolf: Der einst als Wunderkind geadelte Multi-Instrumentalist aus London arbeitet seit Jahren an der Verschmelzung von Folk und Electronica. Vielseitig talentiert ist auch Nick Talbot, der mit seiner Band Gravenhurst und Moll-Akkorden die Entschleunigung praktiziert. Ihren sanftmütigen Folkrock vermengen sie gerne mit dröhnenden Feedback-Gitarren. Abgerundet wird der Eröffnungstag mit den fragilen Folk-Songs von I am Oak und ätherischem R’n’B von How To Dress Well.

Am Freitag lässt David Lemaitre liebliche Melodien auf tanzbare Beats gleiten. Schwere Kost und Falsett-Gesang gibt es hingegen von der britischen Band Dry the River. Fräulein Hona aus Wien ist mit ihren lieblichen wie hippie-esken Songs vertreten. Am Samstag reist die 18-jährige Bridie Monds-Watson aus Irland an, die als Soak Minimalismus und Melancholie mit poetischen Songtexten kurzschließt.

Info: 10 Jahre Blue Bird Festival – von 20. bis 22. November im Wiener Porgy & Bess. www.songwriting.at
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