„Bitte, bitte gebet mir nur ein Lebenszeichen“

Der Historiker Manfred Mohl wirft anhand seiner Familiengeschichte Schlaglichter auf die Schrecknisse des 20. Jahrhunderts.

„Alice, geborene Rakovsky, verwitwete Mohl, adoptierte Eckhard, ursprünglich jüdischen Glaubens, später katholisch, durch die Ehe evangelisch nach Augsburger Bekenntnis, starb am 29. November 2011 im Alter von 83 Jahren […]“: In dieser kurzen biografischen Zusammenfassung spiegeln sich über das Einzelschicksal hinaus die Verwerfungen des 20. Jahrhunderts wider.

Genau deswegen – und „damit meine Kinder wissen, woher sie kommen“ – hat Manfred Mohl (* 1959), pensionierter AHS-Lehrer für Geschichte und Latein, die Historie seiner Familie aufgeschrieben.

Der Titel des Buches „Aber red’ nicht drüber …“ war auch das Lebensmotto seiner Mutter, der genannten Alice. Nicht an dieses Motto halten wollte sich Alices ältere Schwester (also Mohls Tante), die Schriftstellerin Gertrude Rakovsky (* 1923), die ein wenig das „schwarze Schaf“ der Familie war. Mohl schreibt auch: „Solange ich denken kann, waren die beiden Schwestern Trude und Alice zerstritten […]“

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