Bildband: Filmposter aus der Vor-Stalin-Zeit

Michail Dlugatsch, Filmposter for „Seine Karriere“, 1928
"Die Filmplakate der russischen Avantgarde aus der Mitte der 1920er-und den frühen 1930er-Jahren unterscheiden sich von allen je geschaffenen. War die Zeit kreativer Freiheit in der Sowjetunion auch nur kurz, so gehören diese aufsehenerregenden Bilder doch zu den brillantesten und fantasievollsten Filmpostern, die jemals geschaffen wurden. Die russischen Plakatkünstler bedienten sich derselben innovativen kinematografischen Techniken, die in den von ihnen anzukündigenden Filmen angewandt wurden: extreme Nahaufnahmen, außergewöhnliche Blickwinkel und dramatische Proportionen", schreibt Susan Pack in ihrem im Bildband "Filmposter der russischen Avantgarde" (Taschen Verlag) nachzulesenden Essay. Und die US-Amerikanerin aus Kalifornien muss es wissen, denn sie beschäftigt sich als Sammlerin seit den 1970er-Jahren mit dieser Thematik.
250 ausgewählte Arbeiten aus ihrem Privatarchiv haben es dann auch in diesen Bildband geschafft. Es ist eine Auswahl mit Arbeiten von 27 verschiedenen Künstlern wie etwa Alexander Rodtschenko oder den Stenberg-Brüdern.

Filmposter für „Spartakiada“, 1927
Einige Entwürfe setzten auf architektonische Elemente, andere wählten gewagte Layouts. Jeder Künstler hatte einen eigenen Stil, doch allen gemeinsam war das Bestreben, Hollywoodglamour durch stärkere, dynamischere, herausforderndere Bilder zu ersetzen, die oft von ungewöhnlichen Blickwinkeln und verstörenden Nahaufnahmen geprägt sind. Das ergibt eine sehr farbenprächtige Reise durch eine Plakatwelt, die die ganze kulturelle Energie der Vor-Stalin-Zeit umfasse, wie Susan Pack im Buch schreibt.
Den ganzen Essay und alle 250 Filmplakate finden Sie im Buch "Filmposter der russischen Avantgarde" (Taschen).

Susan Pack: "Film Posters of the Russian Avant-Garde". 320 Seiten. Taschen.
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch
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