Berlinale 2025: Erneut mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontiert

Drückte ihr Bedauern über den Vorfall aus: Berlinale-Chefin Tricia Tuttle
Wie auch schon im letzten Jahr nach der Abschlussgala, kam es auch heuer wieder zu einem Eklat wegen Antisemitismus-Vorwürfen auf der Berlinale. Regisseur Jun Li hatte nach der Premiere seines Films „Queerpanorama“ ein Statement des Hauptdarstellers Erfan Shekarriz verlesen, der einen Auftritt auf dem Festival boykottiert hatte: „Während Sie diesen Film sehen, ersticken Millionen von Palästinensern unter dem brutalen, vom Westen finanzierten, Siedlerkolonialismus Israels.“ Die Rede endete mit der Parole „From the River to the Sea“, die in Deutschland unter Strafe steht. Im Zuschauerraum kam es zu einigen zustimmenden, meist aber ablehnenden Zurufen. Nun ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts.
Die neue Berlinale-Intendantin Tricia Tuttle erklärte ihr Bedauern über den Vorfall: „Wir haben unsere Gäste im Vorfeld darauf hingewiesen, welche politischen Äußerungen besonders sensibel und welche möglicherweise strafbar sind. Wir möchten betonen, dass wir an diesem Abend auch auf der Bühne noch einmal sehr deutlich gemacht haben, dass auf der Berlinale kein Platz für Diskriminierung, Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus ist. Wir haben auch unser Mitgefühl mit denjenigen im Publikum ausgedrückt, die sich durch die getroffenen Äußerungen verletzt fühlten.“
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