Beltracchi: Falscher Max Pechstein in der Albertina
Der verurteilte Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi hat seine Autobiografie geschrieben. Mit dieser tourt er nun durch Talkshows und ließ sich Donnerstag bei " Talk im Hangar-7" auf Servus TV zuschalten. Dort wiederholte er, dass auch die Albertina seinen Fälschungen aufgesessen sei. Konkret geht es um ein Bild von Max Pechstein aus der Sammlung des Expressionismus-Kenners Hermann Gerlinger, das 2007 in der Albertina als Leihgabe zu sehen war.
Erratum
Der KURIER hatte zunächst irrtümlich berichtet, das Bild sei ein Werk von Max Ernst aus der Sammlung Beyeler in Riehen bei Basel gewesen. Die Redaktion bedauert das Missverständnis.
Im Gespräch stellt Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder klar: Das betreffende Gemälde, deklariert als ein liegender Frauenakt des Brücke-Malers Max Pechstein, sei 2007 als Teil der Ausstellung "expressiv! die künstler der brücke" in der Albertina gehangen. Der Expressionismus-Experte Hermann Gerlinger, der seine Sammlung dem Museum Stiftung Moritzburg in Halle a.d. Saale als Dauerleihgabe überantwortet hatte, besaß auch ein (echtes) Aquarell Max Pechsteins, das einen liegenden Frauenakt zeigt. Bei einer Öl-Fassung desselben Motivs ("Liegender Akt mit Katze") saß der Kenner schließlich Beltracchi auf.
"Denkbar"
"Das ist etwas, das Beltracchi oft machte - er malte etwas, das durchaus möglich scheint", so Schröder. Der Fall des falschen Pechsteins aus der Gerlinger-Sammlung gehörte allerdings zu den ersten Fällen, die enttarnt wurden, so Schröder; man habe schon lange davon gewusst.
Kommentare